Damals, als wir noch ohne Navi auskamen

Das ehrenWORT zum 19.08.2012

Als ich damals (heutiges ehrenWORT von fjonka) meinen Führerschein machte, gab es noch keine leuchtende Anzeige im Armaturenbrett der Autos, die mir anzeigte oder sagte, wo ich gerade bin oder hin muss.

Es gab damals technisch hochanspruchsvolle, patentierte Faltpläne, deren Falttechnik erst gelernt werden musste. So manch ein/e Autofahrer/in verzweifelte daran. Wenn damals eine Stimme sagte: “Fahr geradeaus weiter!”, kam die meist vom Beifahrersitz und führte oft zu Streitereien.

Dennoch kamen alle ans (Urlaubs-)Ziel, auch wenn das 2.500 km weit weg war und niemand postete direkt Fotos seiner Ankunft zu Facebook. Keiner verriet über sein Handy, wo er sich gerade aufhielt. Und aus dem Urlaub schickten wir keine SMS oder E-Mails, sondern Postkarten des Urlaubsortes. Angerufen wurde aus dem Urlaub nur bei der Ankunft, um die Lieben daheim zu beruhigen oder wenn irgendetwas Unvorhergesehenes passiert war, schließlich war telefonieren schweineteuer.

Ist die heutige Technik nun ein Segen? Ich denke, dass niemand das so pauschal bejahen oder verneinen kann, ich auch nicht. Feststeht, ich finde wie damals meine Zielpunkte auch ohne eine sexy Stimme aus dem TomTom. Die Faltpläne habe ich aufgegeben. Stattdessen erstelle ich schon mal mit Google eine Route oder schau unterwegs mal kurz mit dem Handy im Netz nach, wie es weitergeht und ich schicke SMS und E-Mails aus dem Urlaub, nur selten Postkarten.

Was vielen Nutzern heute trotz Navi passiert ist, dass sie sich auch mal verfransen und in einer Sackgasse landen. Da gibt es eine große Anzahl von Beispielen. Hier mal ein paar Seiten, auf denen ihr zum Teil herzhaft lachen könnt:

Wenn ihr ein bisschen googelt, findet ihr sicher noch mehr solcher Geschichten. Vielleicht kennt ihr ja auch selbst ein paar?

Ich halte nichts von dem Spruch: “Früher war alles besser!” Auch die Ansicht von Opa Deldok (Die Opodeldoks): “Früher war alles schlechter!” kann ich nicht teilen. Damals wie heute hängt der Nutzen technischer Neuerungen sehr am Nutzer.

Damals, 1929 verfuhr sich der Fugger Jan B. aus F.-P. und landete auf dem Dach seiner Scheune. Seine Erben, nutzen die Scheune heute als Garage und finden diese trotz Navi.
Damals, 1929 verfuhr sich der Fugger Jan B. aus F.-P. und landete auf dem Dach seiner Scheune. Seine Erben, nutzen die Scheune heute als Garage und finden diese trotz Navi.

Text: ( Damals als wir noch ohne Navi auskamen ) von Manni

Bild: ( Damals ohne Navi … ) von und Manni

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2 Kommentare

  1. Das Problem mit den kompliziert gefalteten Plänen kenne ich auch noch.
    Dennoch sind wir immer ans Ziel gekommen!
    Aber früher war doch wirklich alles auch schlechter …

    LG
    Sabienes

    • Ok, mit ‘nem 56k-Modem, btx oder anderen Netzwerkverbindungen zu surfen war wirklich eine Geduldsprobe, dafür konntest du Dir auch kein Ungeziefer auf den “Taschenrechner” holen. Telefonieren in der Zelle war auch nicht so der Reißer, allerdings hat da meist keiner neben einem gestanden und zugehört. Du siehst es gibt doch immer beide Seiten.

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