Betrug der Lebensmittelindustrie

Abgebrüht und ausgekocht (TV-Tipp)

Heute Morgen hatte ich ein wenig Zeit und sah mir eine Sendung auf Phoenix an, “Abgebrüht und ausgekocht”, Untertitel: Die Tricks der Lebensmittelindustrie. Ich nenne das, was dieser Film aufdeckt: “Betrug der Lebensmittelindustrie”.

Ist das überhaupt ein Betrug der Lebensmittelindustrie?

Goldener Windbeutel von foodwatch auf abgespeist.de Was ist das? Aufs Bild klicken verrät es! Artikel: Betrug der Lebensmittelindustrie
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Für viele Menschen ist es heute wichtig, schnell einzukaufen und schnell zu essen. Die meisten glauben auch noch, sie würden gut essen, weil ihnen die Marketingstrategen der Lebensmittelindustrie das vorgaukeln. Essen ist ein Grundbedürfnis der Menschen. Von großen Teilen unserer Gesellschaft wird die Befriedigung dieses Grundbedürfnisses aber inzwischen als lästig, oder gar als zeitraubend angesehen. Also kaufen sie Fastfood, Fertigfraß oder zumindest billigste Grundzutaten und verarbeiten diese mit halb fertigen Ergänzungen aus der industriellen Fertigung. Pfui Deibel!

Hier mal ein Beispiel:

Eine Familie mit 2 Kindern wohnt in einer Siedlung mit moderaten Mieten. Beide Elternteile arbeiten, er ist Zimmermann und verdient mit vielen Überstunden immer noch ein “kleines Geld”, sie hat einen Job als Verkäuferin in einem Kaufhaus und verdient ein “noch kleineres Geld”. Jeder von ihnen benutzt einen eigenen Neuwagen der Mittelklasse. Schließlich ist so ein Statussymbol äußerst wichtig. Wichtiger als gesundes Essen für sie selbst und für ihre Kinder.

Auf einem Elternabend wurden diese Eltern äußerst böse, als die Klassenlehrerin die gesamte Versammlung darauf hinwies, dass eine Milchschnitte kein Ersatz für ein Frühstück ist. Der Vater sagte dazu: “Eine Milchschnitte sei doch etwas Gutes, das würde ja auch im Fernsehen erklärt und es würde ihnen auch viel Zeit sparen.” Sie kochen nur an “besonderen” Tagen mal alles selbst. Sonst werden Fertiggerichte  in die Mikrowelle gestopft oder vorgekochte Zutaten verarbeitet. Status ist wichtiger als Essen.

Ich könnte hier noch mehr Beispiele bringen, die ähnlich klingen, das würde aber zu weit führen. Feststeht, dass die Gutgläubigkeit, das Rennen nach dem Status und die Bequemlichkeit dieser Menschen von der Lebensmittelindustrie ausgenutzt wird. Aber warum ist das dann ein Betrug der Lebensmittelindustrie?

Der Untertitel “Die Tricks der Lebensmittelindustrie” des Films von Verena von Ondarza und Dirk Zblewski ist mir schon ein wenig zu sanft geraten. Der Inhalt des Streifens zeigt den Betrug der Lebensmittelindustrie klar auf. Ich zitiere hier mal die Kurzbeschreibung auf der Seite von Phoenix:

In der Werbung sieht Essen immer so lecker aus. Doch viele Lebensmittel aus Supermärkten und Restaurants sind alles andere als echt. Falscher Käse, geklebter Schinken und jede Menge Aroma-Stoffe. Die Lebensmittelbranche arbeitet mit allen Tricks. Da wird Champignon-Suppe nahezu ohne Pilze verkauft, Fischeiweiß in Garnelenform gepresst, und auf den Verpackungen wird oft hemmungslos geflunkert. Jo Hiller, Moderator des NDR Verbrauchermagazins „Markt“, blickt mit Insidern auf besonders dreiste Methoden und zeigt, was tatsächlich auf unseren Tellern landet und wie wir verführt werden, das alles zu essen.

Was hier milde als Tricks und Flunkerei bezeichnet wird, nenne ich Betrug der Lebensmittelindustrie im großen Stil. Die Gesetze hierzu sind lau und Kontrollen finden wenn überhaupt nur unzureichend statt. Echte Strafbarkeit gibt praktisch es nicht. Selbst mich haben einige Einzelheiten noch überrascht, obwohl ich mir über das alles seit Jahren im Klaren bin.

Anschauen ist angesagt. Es gibt noch einen Sendetermin auf Phoenix und der ist morgen, Fr, 02.11.12, 19.15 Uhr.
Hier ist noch ein wichtiger Link zu diesem Thema: foodwatch

Text: ( Betrug der Lebensmittelindustrie – Abgebrüht und ausgekocht (TV-Tipp)) von Manni

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Bild: ( Goldener Windbeutel von foodwatch ) von foodwatch (gemeinfrei)

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