Sabienes gibt uns diese Woche erneut ein tolles Thema im Rahmen ihrer Blogparade Mahlzeit: Suppenkasper
Wer oder was ist ein Suppenkasper?
Hier auf Wikipedia könnt ihr, wenn ihr es bisher nicht wisst, alles darüber erfahren. In Kürze hier ein Zitat aus dem Artikel:
Der „Suppenkaspar“ ist eines der pointiertesten und das wahrscheinlich bekannteste Kapitel des „Struwwelpeters“. Es erzählt in wenigen Versen die Geschichte eines Jungen, der sich weigert, seine Suppe zu essen und daher innerhalb weniger Tage verhungert.
Suppenkasper in der eigenen Familie?
Aber ja, die gibt es bei uns natürlich, wie in fast jedem Wohlstandshaushalt. Hier muss ich bei mir selbst anfangen.
Als Baby bzw. Kleinkind war ich für meine Mutter sicherlich der Suppenkasper schlechthin. Sie erzählte mir, dass ich schon als Baby viele Breis abgelehnt hätte. Außerdem habe ich sie wohl damit zum Glühen gebracht, dass sie unglaublich viel Zeit mit füttern verbrachte, weil ich, noch ohne einen Zahn, jeden Löffel Brei, minutenlang zu kauen versuchte. Auch als Heranwachsender lehnte ich vielerlei Gerichte ab. Darunter waren die üblichen Verdächtigen wie Eintopf, Gulasch, Suppen mit Speck, Kapern oder etwas “Grünem”, das nicht gleich zu definieren war.
Da ich in einem Haushalt groß wurde, in dem galt: “Es wird gegessen, was auf den Tisch kommt.” und “Es wird alles aufgegessen.” hatte ich einen schweren Stand und saß oft noch würgend am Tisch, wenn alle schon aufgestanden waren.
Das halten wir in unserer Familie ganz anders. Irgendwie sind alle Menschen ein bisschen Suppenkasper, natürlich auch unsere Kinder. Als Faustregel gilt aber: “Probieren sollen sie schon”, wozu aber niemand gezwungen wird. Nur was sie bereits kennen, können sie getrost ablehnen.
Nun kann aber auch der Geruch oder auch der Anblick von manch einem Gericht schon Ekel auslösen. Ein Eintopf ist beispielsweise für viele Kids das, was wir in unserem Haus als
- “Moppelkotze (Ein im norddeutschen Raum verbreiteter, einfacher Eintopf mit nicht genau bestimmter Rezeptur.)” oder
- “Brambes (Hessisch: breiige Speise oder dicke Suppe; Morast, Schlamm)”
bezeichnen. Meinem Bruder wurde es beispielsweise schon schlecht, wenn aus der Küche der Geruch von gekochtem Blumenkohl kam. Einer meiner Schwestern schmeckten Bananen wie mehlige Birnen.
Logisch, dass wir dann mit Tricks versuchen, unseren Kindern das vorgesetzte, vor allem das besonders gesunde Essen schmackhaft zu machen. Die Möglichkeiten reichen da von anderen Namen (statt “Käsekuchen” eben “Zitronen-Quark-Kuchen”), über das Pürieren der Gemüsesuppen oder Karotten unter das Kartoffelpüree zu mischen, bis zum schönen Drapieren insbesondere der Rohkost. Nicht immer erfolgreich, aber gelegentlich.
Wenn nun das zubereitete Essen einem familieären “Suppenkasper” überhaupt nicht schmeckt, sind unsere Vorräte immer so variabel gestaltet, dass dieser immer ein Ersatzessen findet. Die totale Verweigerung führt auch öfter dazu, dass wir für die Suppenkasper etwas extra kochen. Natürlich bestimmen unsere Kinder den Speiseplan mit, aber nicht alleine.
Wenn es einem “Gast-Suppenkasper” gar nicht schmeckt, hat er die gleiche Auswahl an Kaltspeisen. Bekocht wird der i. d. R. aber nicht extra.
Wenn mir ein Essen mal gar nicht gelingt, werfe ich es auch schon mal weg, bevor es auf den Tisch kommt, aber das ist äußerst selten und mir besonders peinlich.
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Text: (Suppenkasper – heißt das Thema heute bei Mahlzeit!) von Manni
Bild: (Screenshot von der gemeinfreien Geschichte des Suppenkaspars im Project Gutenberg)
Mhm … das Kauen MIT Zähnen geht aber mittlerweile?
Oder noch? 😀
Schöner Artikel!
LG
Sabienes
Ja, ich habe ja schon viele neue Zähne 😉
LG
Manni
Hahaha, Moppelkotze – ich dachte, den Begriff kennt man nur bei uns 😀
Das ist immer alles, was unedfinierbar und wie vorverdaut aussieht …
LG, Sabo
Wir benutzen diesen Begriff auch für diese Art Essen. 🙂
LG
Manni
Danke für deinen beitrag. wir haben soo oft das wort moppelkotze bei uns in der familie verwendet und auch heute sage ich es noch gelegentlich. uns ist allerdings nie in den sinn gekommen dies mal nach zu schauen ob es das wort überhaupt gibt 😉 bei uns war es einfach eine verwednung für etwas ekliges oder quatsch.
oh wie schön wenn man einfach mit einer names änderung tricksen kann.
bei uns wird leider im moment alles kategorisch abgelehnt. im rührei war schnittlauch und schnittlauch ist scharf auch wenn mama es raus piddelt ess ich es nicht. in der frikadelle sind zwiebeln, auch wenn mama sie so fein gemacht hat das man sie kaum sieht, es ich es nicht. kartoffeln ess ich nicht, nudeln sind zu warm, soße ist doof….. hachja ich freu mich auf den tag an dem meine kinder kinder haben und kochen.
herzlichst andrea
Moppelkotze ist in diesem Zusammenhang ja auch klanglich ein schönes Wort, dass genau die Gedanken zu eklig und Quatsch ausdrückt. Brambes scheint weniger bekannt zu sein, passt aber wie ich finde auch ziemlich gut.
All das, was Du da gerade durchmachst, kennen die meisten Eltern, wir auch. 🙂 Für Deine Kinder werden ihre Kinder genau das gleiche tägliche “Ich liebe Dein Gekochtes” abgeben. 😉
LG
Manni
Oh mein Gott – Moppelkotze hört sich ja schon sehr spannend an 🙂 Das Wort bekomme ich jetzt den ganzen Tag nicht mehr aus meinem Hirn *gg*
LG
Tina
Wie ich feststelle, ist Moppelkotze schon ganz schön bekannt. Es passt halt und wir grinsen immer noch, wenn es einer in unserer Familie sagt.
LG
Manni
Ich nehme an der Blogparade zwar nicht teil, aber mir ist der Suppenkaspar von Heinrich Hoffman ins Auge gesprungen (Aua*) und da muß ich einfach was zu schreiben. Ich hatte das Buch und habe gerne darin geblättert: Struwwelpeter, Paulinchen, Suppenkaspar. Aus heutiger Sicht betrachtet ein ziemlich hartes Buch, aber durchaus sehr lehrreich.
Auch ich habe das als Kind gehabt und immer wieder angesehen und gelesen. Ein bisschen schaurig und hart fand ich es auch.
Frohe Ostern,
Manni
grins…”moppelkotze” ist an meinem Esstisch seid jahren verboten,ich glaub als die grossen in der grundschule waren war das fast jeden 2ten tag von jemanden zu hören,bis das ich gesagt hab,wenn ich des noch einmal höre dann kochst du selber;)
Ja, wenn wir Eltern das zu oft als Kritik hören, ist das nervig. Bei uns haben wir das umgedreht, wir sagen: “Heute gibt es Moppelkotze!.” und lachen dabei. Das nimmt den “kleinen Kritikern” den Wind aus den Segeln. 😉
LG
Manni
Wie gut, dass es das Wort Moppelkotze bei uns in Österreich nicht gibt, alleine dieses Wort zu Lesen ist schon schlimm, so schlimm, dass mir nun gruselt! *wäh*
Das sollte Dir nicht den Appetit verderben. 🙂
LG
Manni
Manni…. auch wenn ich erst spät lese, aber danke!!! ich hatte eine herrliche Assoziation von Moppelkotze und dem Schnapp-Wort von Sunny, aber der Duden kennt es leider nicht! 🙂 gut für Sunny… *gg*
Danke für das Grinsen in meinem Gesicht… *immernochgrinst*
LG Claudia
Der Duden weiß eben auch nicht alles- 😉
Warum darfst Du das nicht benutzen?
Ich grins mir bei dem Wort auch immer einen…
LG
Manni
Moin Manni,
weil die verwendeten Wörter gemäß Regelwerk von Sunny (in diesem Fall ganz wirklich LEIDER) im Duden zu finden sein MÜSSEN 🙂
Grundsätzlich verstehe und begrüße ich das… aber Moppelkotze… grins… das wäre schon ein schönes Schnappi gewesen 🙂
komm gut durch den Wochenteiler und liebe Grüße
Claudia
Eigentlich schade, aber wenn’s eine Regel ist.
LG
Manni