Um es gleich vorweg zu schreiben: Ich bin kein Journalist und kein Kritiker von Berufswegen, aber eine Meinung habe ich. Muss ein Journalist des Spiegel Online sich eine derart schlechte Talkshow ansehen, wie “Hart aber fair” mit dem Lobbyisten-Thema Supermarktlebensmittel und darüber schreiben? Oder ist er ein freiberuflicher ohne Auftrag, der dem Spiegel einfach nur ein bisschen Blabla verkaufen wollte? Die Redaktion des Spiegel prüft richtigerweise jeden Kommentar, den ein Leser abgibt, werden die Artikel der Mitarbeiter nicht mehr geprüft? Senkt sich die Qualität von Spiegel Online? Gibt es überhaupt gute Talkshows über die es sich lohnt zu berichten?
Dass sich der Spiegel überhaupt solchen Themen zuwendet …
ist ein Witz und peinlich für sein Ansehen. Herr Zschaler war offensichtlich nur an der kurzweiligen Unterhaltung interessiert und wie die Blabla-Show-Teilnehmer mit dem Thema völlig überfordert.
Herr Zschaler zeigt die Sendung eher als kurzweilige Show auf, nicht als eine Ernst zu nehmende Diskussionsrunde. Damit hat er recht. Das war grottenschlechte PR der konventionellen Lebensmittelindustrie und der Billigfleisch-Anbieter. Geschmack in schlechtes Fleisch zu bekommen, ist für die Lebensmittelindustrie sicherlich eine der leichtesten Übungen. Allein durch einen Geschmackstest ein Urteil über die Güte des gegessenen Fleisches erstellen zu wollen, ist schon ein Witz, abgesehen mal davon, dass große Teile der Bevölkerung gar nicht mehr richtig schmecken können, was sie essen, weil ihre Zungen durch Zusätze der Industrie wie Geschmacksverstärker, Salze, künstlicher Aromen und Fette, längst nicht mehr den Geschmack der eigentlichen Nahrung wahrnehmen.
Eine schlechte Talkshow aus purer Inkompetenz heraus?
Nein, das war Kalkül und vorbereitet durch die Fleischlobby. Das hier keine Unterschiede zwischen strengen Bio-Labels und denen von Aldi, Rewe etc. gemacht wurden zeigt nur, wer hinter solchen Sendungen die Fäden zieht. Selbst Bio-Billig-Fleischanbieter setzen auf Begasung des Fleisches, weil es dann schön rot bleibt, auch wenn es schon verdorben ist. Lobbyisten in jeder besch……. Talkshow. Gibt es für den Spiegel keine interessanteren Themen? Vielleicht könnte Herr Zschaler dann auch mehr Interesse heucheln. Eine “schlechte Talkshow” ist nicht außergewöhnlich, sondern die Regel. In diesem Fall war selbst die Expertenauswahl eine dümmliche und der Moderator mit dem Thema völlig überfordert.
Für Interessierte gibt es immer mal wieder auf Arte: Unser täglich Gift von Marie Monique Robin. Sie zeigt in dieser Reportage auf, dass Gewinnmaximierung der Lebensmittelindustrie ohne Skrupel durchgezogen wird und schon ziemlich alt ist. Mahlzeit!
Ich habe ca. 40, von den bis jetzt gezählten 163 Kommentaren auf SPON gelesen und die machen mir Hoffnung.
Text: ( Schlechte Talkshow als Spiegelthema? ) von Manni
Bild: ( Bambi-Gewinner Frank Plasberg machte eine schlechte Talkshow
[Original: Frank Plasberg widmete den BAMBI seiner Mutter ] ) von BAMBI 2010
Hallo Manni,
ich finde die Printmedien führen nur das fort, was in den TV-Medien stattfindet. Uli Hoeneß bemängelte doch mal das in der ARD Tagesschau zwar von der Verletzung Arjen Robbens berichtet wurde aber nicht über den damaligen Klimagipfel.
Die Medien brauchen eben Zuseher/Leser und berichten nur was diese interessiert sind also ein Spielgel (welch passendes Wortspiel) der Gesellschaft.
Ein bisschen erfüllt das Menschen meines Alters mit entsetzen. Wenn der Spiegel Grundprinzipien ändert, die Jahrzehnte für guten Journalismus standen, wird er untergehen. Er verliert einfach viele Stammleser, ob Print oder online.
Schönes Wortspiel “Spiegel der Gesellschaft”.
LG
Manni