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Computer und ich (1) – Wie Rechner mein Leben begleiteten)
Ende der 80er Jahre begann ich in einem neuen Unternehmen zu arbeiten, das Computerspiele in Deutschland distributierte. Der Commodore Amiga und der Atari 1040 lösten allmählich den C64 ab. Das hatte einen einfachen Grund. Die beiden lieferten tolle Grafik und einen Supersound. Mit ihnen kamen auch die 3,5″-Laufwerke. Der Markt für Computerspiele explodierte. Die DOS-Rechner von IBM bekamen Grafikkarten (monochrome, CGA, EGA und bald VGA) und es gab nun auch für die PCs die kleinen Disketten, was auch für diese Geräte die Spielgier weckte. Außerdem brachte Nintendo auch noch den Gameboy auf den Markt und wir vertrieben die ersten Gameboy-Spiele. Gerne denke ich an diese Zeit zurück. Die Klos in den Haushalten waren immer besetzt, weil dort jemand mit dem Gameboy Tetris oder Mario spielte. 🙂
Durch grandioses Wachstum mussten wir bald von einem Windowsnetzwerk auf eine IBM Risk 6000 umsteigen, deren Funktionsweise sich mir zwar erschloss, die aber von einer IBM-Agentur gepflegt wurde. Zur gleichen Zeit hatte Herr Gates schon die Oberfläche von Apple geklaut und Windows auf den Markt geworfen.
Die Computer und ich bleiben ein Team
Die Entwicklung ging plötzlich in Riesenschritten voran und der (IBM-)PC wurde allmählich zur Norm in den meisten Haushalten. Ich erinnerte mich an einen alten Werbespruch der Fa. Metz: “Metz, so oaner mechert i a”. Soll heißen, ich kaufte mir auch meinen ersten PC und mein Betriebssystem war Windows 3.1. Ich stieg aus dem Vertriebsjob aus und begann PC-User zu schulen. Zur gleichen Zeit lernte ich C++ und Visual Basic.
Dabei entwickelte ich fast zwangsläufig erste Windowsprogramme und schrieb für einen alten Frankfurter die Windowsstandards komplett in Hessisch um. Menüpunkte wie “Datei” oder “Speichern” wurden zu “Daddei” und “Schbaischän”. Was für sinnvolle Sachen man so macht. 😉 Ebenso sinnvoll waren die Kreationen von animierten Windows-Icons. 🙂
BTX kam und ich war zu unglaublichen Kosten in diesem “Netz” unterwegs. Ich kaufte meinen ersten “Laptop” von den, damals in Frankfurt noch ansässigen, amerikanischen Streitkräften. Er war in eine nato-oliv-farbene Stahlkiste eingebaut und wog ungefähr 12 Kg, ein echtes portables Gerät mit DOS.
Computer und ich in einer weiteren “Beziehungspause”
Ein paar Umstände führten dazu, dass mal wieder eine kleine Pause von Computern nötig wurde und so verpasste ich gewissermaßen Windows 98 und den Start des Internets. Erst als Windows ME auf jedem kaufbaren Rechner war, stieg ich wieder ein. Was hatte sich MS bei dieser Version bloß gedacht? Sie war in jeder Hinsicht Schrott. Schnell spielte ich Windows 2000 ein und war mehr als begeistert von dem, was sich mir bot.
Computer und ich im Internet
Als das Internet für alle Menschen an den Start ging, sagte ich so etwas wie: “Jetzt haben die Amis eine Waffe erfunden, die sie nie wieder kontrollieren können.” Schon das begeisterte mich. 😉 Aber das die Nutzung des Internets mich so vorwärts bringen würde, konnte ich damals nicht erahnen.
Während ich mich in meinem Job mit Büchern und CDs vergnügte, startete ich auch Online-Geschäfte per Feierabend-Unternehmen. Ich fand es äußerst spannend, eigene Sites zu haben und diese mit Inhalten zu füttern. Ich lernte in den folgenden Jahren Html, Java, PHP und MySQL und wurde von Bekannten und Unternehmen um Hilfe bei ihren Internetauftritten und Onlineshops gebeten. Fast gleichzeitig wurde ich auch zur Pflege von privaten und gewerblichen Rechnern angefordert. So entstand ein 1-Mann-Unternehmen mit großer Bandbreite im Angebot.
Was haben mir Computer und das Internet Positives gebracht?
Wissen, Arbeit, viele neue Kontakte und Spaß. Das muss ich aber aufdröseln.
- Schnelleres Arbeiten wegen des Delegierens von Teilaufgaben an die Maschine, was nicht immer sinnvoll ist und auch nicht immer funktioniert.
- Der Spaß war schon immer, eine Maschine für Dinge nutzbar zu machen, die ich mit anderen Möglichkeiten nicht erreichen konnte.
- Zum Spaß gehören auch Spiele, Musik oder Bilder und Videos bis man schlafend mit dem Kopf auf der Tastatur liegen bleibt. Dazu habe ich eigentlich seit Jahren keine Zeit mehr.
- Kontakte, die höchstwahrscheinlich alle ohne den Computer und das Netz nicht zustande gekommen wären.
- Das Tollste am Netz ist für mich immer noch der Wissens- und Unwissenspool. Nie habe ich in meinem Leben irgendwo mehr und schneller gelernt, als im Internet. Ich kann vielen Leuten helfen und verdiene damit Geld.
Richtig viel Arbeit habe ich also bekommen und werde sie auch noch lange behalten, aber eigentlich sollten mir die Computer doch Arbeit ersparen … und reich und unabhängig bin ich auch nicht davon geworden … 🙁
Im Ernst. Computer und ich, wir werden uns auch weiterhin lieben und hassen. 😉
Text: (Computer und ich (2) – Computer begleiten mein Leben heute noch ) von Manni
Bilder mit vom Blogstandard abweichenden Rechten:
( Commodore Amiga ) von Bill Bertram und ( Internet map ) von Matt Britt
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