Es ist wohl zurzeit ratsam, einen Hauskauf zu tätigen, wenn sich die Gelegenheit bietet. So günstig waren die Zinsen meines Wissens noch nie und wenn, dann schon lange nicht mehr. In den letzten Tagen war ich intensiv damit beschäftigt, mich mit Spamming und schlechten ISP auseinanderzusetzen. Da rückt so ein möglicher Hauskauf schon mal in den Hintergrund – vorübergehend.
Wie einige meiner Leser wissen, wohne ich in einer alten Ernst-May-Siedlung, die unter Denkmalschutz steht. Hier wurden auch die ersten “Einbauküchen”, von Margarete Schütte-Lihotzky entworfen, eingebaut und genutzt. Damals wurden diese Reihenhäuser durch gemeinnützige Wohnungsbauunternehmen für die obere Schicht der Arbeiterklasse gebaut und vermietet. Jetzt sind sie zu einer Last für Unternehmen wie der Nassauischen Heimstätte geworden und werden uns Mietern zum Kauf angeboten.
Lohnt sich den so ein Hauskauf?
Was sich für eine Wohnungsbaugesellschaft als Siedlungsobjekt nicht (mehr) lohnt, kann für uns als Mieter durchaus rentabel sein. So ist zum Beispiel die Lage der Häuser ein echtes Argument, denn sie liegen am Stadtrand von Frankfurt am Main und die Mieten und Kaufpreise steigen hier ständig. Das ist aber noch lange nicht alles. Hier sind noch mehr Argumente für einen Hauskauf zu finden:
- Zu jedem Haus gehören ca. 90 m² Garten,
- ein Beet direkt am Haus,
- eine Wäschewiese von ca. 20 m²,
- 5 Min. bis zum Naherholungsgebiet an der Nidda,
- große Wertsteigerungsprognosen,
- tolle Infrastruktur,
- 5 Min. zur U-Bahn oder dem Bus,
- mit der U-Bahn in 13 Minuten im Zentrum von Frankfurt,
- Autobahnanschluss,
- viele Radwege,
- Freibäder in 5 Min. mit dem Fahrrad zu erreichen.
Es gibt noch eine Menge Argumente dafür, aber auch ein paar dagegen und auch die müssen wir bei der Finanzierung mit einbeziehen:
- alte, zum Teil schlechte Bausubstanz,
- es wird für die jeweiligen Reihen, aufgrund von gemeinsam zu pflegenden Dingen wie Weg, Dach usw., natürlich eine Eigentümergemeinschaft geben,
- Trockenlegung der meisten Keller,
- für einen Energiepass müssen folgende baulichen Veränderungen vorgenommen werden:
- Außendämmung,
- Dachdämmung (innen),
- Fenster nach neuen Richtlinien,
- evtl. Erneuerung des Heizungssystems.
Wenn der Kaufpreis, den wir vermutlich Ende dieses Monats erfahren werden, diesem Zustand entspricht, lässt sich das tatsächlich rechnen. Nach den derzeitigen Finanzierungsangeboten würden wir weniger Miete und, nach der Umsetzung der Energiemaßnahmen, auch weniger für Energie bezahlen müssen.
Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie das weitergeht. Sollten wir diesen Hauskauf nicht tätigen, können wir hier trotzdem weiterhin zur Miete wohnen. Wir können also nur gewinnen. Nur sollten wir bald eine Entscheidung treffen, denn Hypothekenzinsen können auch bei einem günstigen Zentralbankzins steigen (z. B.: wenn Anleihen nicht mehr so viel abwerfen und die Anleger lieber zu den Immobilien wechseln.).
Text: (Hauskauf jetzt oder wann? – Günstige Zinsen machen Träume leichter möglich.) von Manni
Bild: (Die Nidda als Naherholungsgebiet ist ein Argument für den Hauskauf.) von Manni
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