Die Schulleitung der Ebelfeldschule in Frankfurt am Main – Praunheim fühlte sich heute wohl verantwortlich für die Persönlichkeitsrechte ihrer Schüler (und oder vor allem Ihrer Lehrer?). Als ich heute Morgen meinen 9-jährigen Sohn zu den Bundesjugendspielen begleitete, waren wir beide voller Vorfreude auf seine Teilnahme. Schließlich waren die ersten beiden Teilnahmen in den Schuljahren 1 und 2 durch verregnete Veranstaltungstage ins Wasser gefallen. Heute schien die Sonne und ich wollte Sohnemann anfeuern und ein paar Erinnerungsfotos machen, von seinen Bundesjugendspielen in der Ebelfeldschule.
Die Ebelfeldschule sperrt die Eltern aus.
Als wir den Eingang zum Sportplatz passierten, wurde ich von einer Lehrerin gefragt: “Sind sie Helfer?”
Ich sagte: “Nein, heute nicht.”
Sie: “Dann darf ich sie nicht reinlassen!”
Ich hielt das für einen Scherz. Ich war schon bei meiner Tochter immer dabei gewesen und die beiden verregneten letzten Jahre auch bei meinem Sohn.
Ich: “Das ist jetzt nicht ihr Ernst, oder etwa doch?”
Sie: “Doch.”
Ich: “Warum das denn?”
Sie: “Ich vertrete hier nur die Frau … aus der Ebelfeldschule und kann sie nicht reinlassen. Es geht auch um den Schutz der Persönlichkeitsrechte, wegen Bildern usw.”
Ich: “Was ist das denn für ein Unsinn? Das war und ist doch schon immer eine öffentliche Veranstaltung und die Schule hält doch nicht den Kopf für die Handlungen anderer hin.”
Wie auch immer, ich durfte nicht da bleiben.
Darf die Ebelfeldschule Eltern von den Bundesjugendspielen fernhalten und macht das Sinn?
Zunächst würde ich mal sagen: “Ja, die Ebelfeldschule darf das!” Letztendlich gilt hier erst mal Hausrecht. Die Frage: “Darf die Schule das oder nicht?” wurde z. Bsp. hier schon mal diskutiert. So wirklich klar ist die Rechtslage hier nicht. Zum Einen ist der Sportplatz öffentlich zugänglich und er gehört nicht zum Schulbetrieb. Zum Anderen ist es an diesem Sportplatz vielen fremden Menschen möglich, mit einem gescheiten Teleobjektiv hervorragende Großaufnahmen von Personen zu machen. Jeder der solche Fotos ohne Erlaubnis der fotografierten Personen oder deren Erziehungsberechtigen öffentlich macht, ist auch dafür verantwortlich.
So könnten alle Besucher am Eingang zum Sportplatz zum Unterschreiben einer kurzen Erklärung aufgefordert werden, welche die Veröffentlichung der gemachten Bilder verbietet. Oder die Ebelfeldschule sammelt einfach Handy und Kameras am Eingang ein. Es gibt da doch so viele Wege, ohne dass die Eltern draußen bleiben müssen.
Vielleicht sollte die Schulleitung mal diesen Artikel lesen: Das Recht am eigenen Bild und der Datenschutz in Schulen NRWs
Das Verbot der Ebelfeldschule macht also gar keinen Sinn. Die Ebelfeldschule veröffentlicht ja die Bilder nicht.
Bundesjugendspiele ohne Zuschauer?
Aus meiner Erfahrung als Schüler, Vater und aktiver Sportler kann ich sagen, dass meine Kinder und ich es immer geliebt haben, auch mal vor Zuschauern Leistungen zu zeigen. Nun war und bin ich schon immer sportlich aktiv und dadurch gehöre ich natürlich zu den sportlich leistungsfähigeren Menschen. Das sollte die Leitung der Ebelfeldschule mal überdenken. Außerdem können so auch mal die Eltern wieder in Kontakt zueinander und zur Schule gebracht werden. Die Schule wird auch in der Wertigkeit für die Schüler nach oben gesetzt, wenn Eltern und andere Verwandte sich für ihre Leistungen interessieren.
Und ja, es gibt auch SchülerInnen, die schon bei dem Gedanken an Sport, Bauch- und Kopfschmerzen bekommen. Es sind die weniger sportlichen Kinder, die dieses Leiden haben. Da kann die Teilnahme dann auch mal wehtun. Meine älteste Schwester hat sich mal bei den Bundesjugendspielen den Schlagball auf den eigenen Fuß geworfen. Das führte natürlich zu lautem Gelächter der damals noch zahlreichen Zuschauer.
Hier können die Schulleitung der Ebelfeldschule und alle, die es sonst noch interessiert ein wenig über die Bundesjugendspiele nachlesen:
Mich macht der Ausschluss der Eltern durch die Ebelfeldschule echt wütend, da es zum Schutz der Persönlichkeitsrechte auch andere Möglichkeiten gibt, als den totalen Ausschluss der Eltern. Von mir gibt es die Note 6 für diesen Beschluss der Ebelfeldschule.
Text: (“Ebelfeldschule: Eltern verboten”) von Manni
Bild: (“Ebelfeldschule: Eltern wird … “) von Manni
Verarbeitete Symbole: Elternsymbol
Also das mit den Fotos schaut mir nach einem vorgeschobenen Grund an. Die Ebelfeldschule bietet (zumindest theoretisch) auf ihrer Seite eine Fotogalerie mit Fotos von Veranstaltungen an. Außerdem wollen natürlich viele Eltern ihre Kinder beim Sport fotografieren – für die Oma, die Erbtante, fürs Familienalbum. Das ist doch ganz normal.
Ich kann dir nur raten, dass du dich erstmal an die Elternsprecher wendest, denn diese Maßnahme sollte mit dem Elternbeirat abgestimmt sein.
Was sagen die anderen Eltern zu dem Rauswurf?
LG
Sabienes
Meine Vermutung ist inzwischen: Es geht um die Persönlichkeitsrechte des Lehrpersonals. Da gibt es hier in den Fankfurter Schulen schon seit Jahren viel Widerstand gegen die Nutzung des Internets und die moderne Kommunikation. Ich will nicht auf irgendeinem Foto sein blablabla… . Auf jeden Fall möchte ich gerne den Grund erfahren. Den werde ich dann hier auch veröffentlichen.
LG
Manni
Was sagen denn die anderen Eltern dazu, die auch ausgesperrt worden sind?
Sabienes
Ich komme gerade erst dazu, mal nachzufragen. Bin auf das Ergebnis gespannt. Allerdings waren noch nie sehr viele Eltern an der Ebelfeldschule interessiert an den Bundesjugendspielen.
LG
Manni
Habe diese Seite gefunden, nach dem auch ich von den bundesjugendspielen der Ebelfeldschule ausgesperrt wurde, allerdings 2015.
Das entspricht nicht dem Geist der Spiele und ich finde das sehr schade.
@Fuffziger
Ja ich wollte auch dieses Jahr wieder zu schauen, war nix. Ich wurde sogar auf diesen Beitrag von der “Wachhündin” der Ebelfeldschule angesprochen. Sie teilte mir mit, dass die Lehrerschaft der Ebelfeldschule sich über diesen Artikel sehr geärgert hat. Zeigt eine gewisse Intoleranz gegenüber anderen Meinungen. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass uns Eltern jemand gefragt hat.