Wenn es auf Schalke ein niemals endendes Thema gibt, dann heißt das: Schalke 04 und die Trainer. Das Gelsenkirchener Umfeld spielt da eine nicht unerhebliche Rolle. Der Druck auf die Verantwortlichen ist groß und wird immer größer, wenn der Verein nichts gewinnt, oder wenigstens in der Nähe der “Großen” steht. Als Huub Stevens vor etwas mehr als einem Jahr wieder auf Schalke zurückkehrte, freute mich das für diesen Traditionsverein (Eurofighter Huub Stevens ist wieder auf Schalke).
Herr Heldt hatte nun schon mehrfach das Trainerproblem zu bewältigen und war vielleicht auch hier und da treibende Kraft. Mein Eindruck ist, dass ihm die Entscheidung dieser Woche nicht schmeckt. Und für Huub Stevens ist das sicher kein schmerzfreier Abgang. Hatte er doch erst kürzlich seine Liebe zu diesem Verein bekundet.
Schalke 04 und die Trainer der letzten 10 Jahre
Nachdem ich von der Trennung von Schalke 04 und Huub Stevens vernahm, fragte ich mich sofort: “Wie viele Trainer wohl in den vergangenen 10 Jahren auf Schalke “Dienst machten”. Die Anzahl ist echt erschreckend groß. Insgesamt 16-mal gab es das Thema: Schalke 04 und die Trainer, die angeblich nicht mehr gut genug waren. O. k., es waren auch 2 oder 3 Mal die persönlichen Gründe der Trainer, die zu einem Wechsel führten. 3 Trainer kamen in dieser Zeit sogar zweimal zu einem Versuch, die Mannschaft zum Erfolg zu führen. Hier könnt Ihr mal die ganze Liste auf Wikipedia sehen.
War der Trainerwechsel wirklich nötig?
Es war in den letzten Monaten eine der besten Spielzeiten von Schalke. Gruppenerster in der Champions League, der beste Saisonstart der (gefühlten) letzten 50 Jahre und auch in der Bundesliga lief es nicht schlecht. Dann kam ein Einbruch. Aus den letzten 7 Spielen nur 5 Punkte in der Liga. Na und? So etwas passiert den besten Vereinen. Da wird davon gesprochen, dass der Trainer die Mannschaft nicht mehr erreichen würde. Oder: “Die Mannschaft will vom Trainer befreit werden.” (Quelle: Spiegel Online)
Ich bin der Meinung, dass das Problem Schalke 04 und die Trainer ein hausgemachtes ist. Was wir in den letzten Jahren in den “guten” Vereinen der Bundesliga oft bemerken konnten ist, dass diese ihre Trainer mal mindestens 2 Jahre haben arbeiten lassen. So haben diese Vereine (manche auch nur teilweise) bewiesen, dass Kontinuität durchaus ein Faktor für Erfolg sein kann, auch in der Bundesliga. Das sind z. B. Vereine Werder Bremen, Borussia Dortmund und Hannover 96. Wenn es wirklich so war, dass die Spieler “vom Trainer befreit werden” wollten, ist das schon gar kein Grund. Der Trainer führt die Mannschaft, nicht die Mannschaft den Trainer.
Offenbar ist der Druck des Umfelds von Schalke 04 so groß, dass die Bosse, Manager und Trainer nie entspannt arbeiten können. Huub Stevens ist ein erfahrener Trainer und hat sich sogar noch dem modernen Fußball geöffnet. Er lernt also noch dazu. Er wird sicher auch wieder einen Verein finden, der seine Fähigkeiten zu schätzen weiß und bei dem die Administration nicht gleich nervös wird, wenn mal ein paar Spiele nicht so gut laufen.
Der Nachfolger Jens Keller hat eine schwierige Aufgabe übernommen. Zu ihm habe ich noch keine Meinung, weiß aber um seine fachliche Kompetenz. Ob das auf Schalke reicht? Schon das Pokalspiel gegen Mainz wird ein echter Prüfstein für ihn, ganz zu Schweigen von der Champions League.
Text: ( Schalke 04 und die Trainer – Huub Stevens geht zum zweiten Mal) von Manni
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