Assange nach Schweden?

Heute morgen titelte Tagesschau.de:
Die Zeit der Verfahrensfragen ist vorbei
und sprang damit wieder auf den Zug der Mainstream-Artikel zu wikileaks und Assange.

Die beiden Schwedinnen vor den Vergewaltigungen durch Assange?
Fake: Die beiden Schwedinnen vor den Vergewaltigungen durch Assange?

Statt hin und wieder auch mal auf die Veröffentlichungen von wikileaks zu schauen, wird hier, wie auch beim Kachelmann-Prozess, auf die Sensationlust der breiten Masse fokussiert. Die ist nun mal eher an einer Vergewaltigung im beiderseitigen Einvernehmen interessiert, als an geheimer Politik, Menschenrechtsverletzungen und kaputter Demokratie. Abgesehen davon, ist der Titel schlicht falsch, denn auch die Verfahrensfragen spielten heute noch eine Rolle. Da bisher in keiner Anzeige das klare Nein zum Sex mit Assange erwähnt wurde, kann auch noch nicht von einer Sexualstraftat gesprochen werden, liebe ARD-Redakteure.

Hier der Versuch einer Chronologie der Ereignisse: Schweden vs Assange

Unten folgen nun Ausszüge aus dem Twitter-Bericht von MarcelRosenbach:

Nach den üblichen Eröffnungen der Anklage und der Verteidigung hat Assange zwei Zeugen aufgerufen. Die 1. Zeugin ist:

Eine schwedische Ex-Richterin, die heute als Professorin an der Uni Stockholm lehrt. Sie sagt, dass das schwedische Verfahren von Beginn an extremely peculiar war und die erste Staatsanwältin falsch gehandelt habe, als sie mit Medien sprach.

Und weiter: Staatsanwältin Ny ist voreingenommen; schwedische Medien seien hostile gegenüber Assange, viele Schweden hielten ihn für schuldig.

Nach der Lunchpause geht es weiter.
Schwedische Zeugin Brita Sundberg-Weitman (hält Ny für eine Hardcore-Feministin): Ich mache mir Sorgen um den Zustand des Rechtsstaats in Schweden. Montgomery: Gilt das für die Zeit nach Ihrer Pensionierung? Zeugin: Nein auch schon zu meiner Zeit.

Ich finde hier tritt der Vertreter der schwedischen Behörde unsachlich auf, um die Zeugin unglaubwürdig zu machen.Bei so einem Vorgehen wird die Entscheidung über die Auslieferung von Assange noch einige Zeit brauchen.

Inzwischen macht sich Prominenz für Assange stark:

Assange - Madonna macht sich stark für ihn (Fake)
Assange – Madonna macht sich stark für ihn (Fake)

1 Kommentar

  1. Kachelmann kann Einem Leid tun. Was der Staatsanwalt und das Gericht mit ihm gemacht haben, ist ein Skandal. Und diese Medien, allen voran die Bildzeitung mit der rundum verbitterten alten Alice Schwarzer. Darüber hinaus, wie viele verurteilte nicht schuldige Täter und Opfer von nicht verurteilten schuldigen Tätern müssen sich den Kraftaufwand ansehen, der in diesem Gerichtsprozess getrieben wurde. Kein einziger Vergewaltigungsfall wird dermaßen in die Länge gezogen, wenn kein Star angeklagt ist.

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